Archiv für den Monat: April 2015

Viele Gartenpflanzen sind für Haustiere gefährlich

Chibbi 3 (2)Im Mai beginnt in vielen Gärten, auf Terrassen und Balkonen das große Pflanzen. Schon bei der Planung der neuen Bepflanzung sollten Haustierhalter an ihre vierbeinigen Lieblinge denken, empfiehlt der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. Der überregionale Tierschutzverein mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass viele der beliebten Garten- und Hauspflanzen, aber auch einige Wildpflanzen, für Hunde und Katzen eine große Vergiftungsgefahr darstellen. Hier einige Beispiele: Alpenveilchen, Clematis, Christrose, Philodendron, Gummibaum und andere Ficus-Arten, Primeln und Weihnachtssterne. Auch Oleander können für Hunde und Katzen gefährlich sein.

Verantwortungsbewusste Gartenfreunde sollten deshalb schon während der Pflanzzeit auf die richtige Auswahl achten, um alle Gefahren auszuschließen, betont der Bund Deutschen Tierfreunde. Im eigenen Garten – besonders im Obstgarten – sollten Hundehalter besonders aufpassen: Weintrauben beispielsweise können nach britischen Untersuchungen gefährlich werden. Die Tierärzte der Institute vermuten, dass Rosinen sogar noch gefährlicher für Hunde sein können, da sie giftige Stoffe konzentrierter enthalten. Auch Obstkerne – etwa von Kirsche, Pflaume oder Aprikose – sind ein Risiko. Die darin enthaltene Blausäure bei zerbissenen Kernen kann tödlich sein.

Der Bund Deutscher Tierfreunde weist zudem auf die oft übersehene Gefahr des abgestandenen Gießwassers in Blumenuntersetzern hin. Das Wasser kann beispielsweise durch Dünger oder andere Stoffe bei Haustieren zu Vergiftungen führen. Wie auch das im Tabak enthaltene Nikotin. Trinkt ein Hund beispielsweise aus einer Pfütze in der Zigarettenkippen liegen, kann dies tödlich enden. Auch beim Spaziergang lauern Gefahren. Wie der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. betont, wachsen auch im Wald und auf Wiesen Pflanzen, die für Tiere oft tödliche Folgen haben können: Bärenklau, Buchsbaum, Efeu, Eisenhut , Farne, Fingerhut, Holunder, Flieder, Lupinen, Maiglöckchen oder auch Thujen – um nur einige zu nennen.

Bei Vergiftungserscheinungen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. In keinem Fall sollte künstliches Erbrechen ausgelöst werden, da sonst Speiseröhre und Rachen ein zweites Mal gereizt werden. Eventuell sollten zudem Fell, Haut, Schleimhäute und Augen mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. Zudem betont der Bund Deutscher Tierfreunde, dass auf keinen Fall Milch oder pflanzliche Öle verabreicht werden sollten, diese verschlimmern den Zustand.

Teenager retten Mastschwein Hermine

Schweinedame Hermine genießt das Leben auf dem vom Bund Deutscher Tierfreunde betriebenen Gnadenhof in Weeze. Statt als Schnitzel zu enden, kann sie jetzt richtig die Sau rauslassen. Ihr neues glückliches Leben hat sie einer Gruppe tierlieber Schülerinnen zu verdanken. Und sie ist dabei nicht allein, auch Konrad freut sich seines Schweine-Lebens auf dem Gnadenhof. Zwei die Glück hatten und Millionen Artgenossen die leiden. Leiden, damit wir täglich frisches Fleisch auf den Teller haben. Ob dies richtig ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Allein in Deutschland werden schätzungsweise 150.000 Schweine täglich geschlachtet.

 

Wie brutal die Zustände in den Mastbetrieben sind zeigt das Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle in Sachsen-Anhalt. Lange galt es als Mythos. Das Rechercheteam des Deutschen Tierschutzbüros hat es gefunden und dokumentiert. Es ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs der Zustände in vielen Mastbetrieben. In dem ehemaligen Prestigeobjekt des DDR-Regimes leben bis heute Schweine. Auf sechs Etagen werden rund 500 Hybrid-Sauen für die Vermehrungszucht gehalten, zehntausende von Ferkeln werden so geboren. Die Tiere werden zwischen den Etagen mit einem Fahrstuhl hin und her transportiert. Die unter industriellen Bedingungen produzierten Ferkel werden an Züchter und Mäster in ganz Deutschland verkauft.

 

Im Laufe seines Lebens isst jeder Deutsche durchschnittlich vier Rinder, 46 Schweine und 945 Hühner; hinzu kommen unzählige weitere Fische, Kaninchen, Puten oder Gänse. Jeder Tag ohne Fleischverzehr hilft, Tierleben zu retten. Wenn jeder in Deutschland nur einmal pro Woche kein Fleisch essen würde, könnten zudem rechnerisch mehr Treibhausgase eingespart werden, als wenn sechs Millionen Autos von der Straße entfernt würden. Klimaschutz mit Messer und Gabel. Jeder Tag ohne Fleisch hilft, Tierleben zu retten – auch vor der Qual durch Massentierhaltung und Tiertransporte.

 

Hermine1Doch zurück zu Hermine. Sie verdankt ihr neues Leben einer Gruppe von 14-jährigen Mädchen, die die sieben Monate alte Hermine aus unzumutbaren Mast-Bedingungen retteten. Sie sparten ihr Geld zusammen und zahlten den Schlachtpreis als Ablöse. Sie lebte in einer Box, die kaum größer war als sie selbst, sie konnte sich gerade drehen. Auslauf bekam sie auch keinen. Der damalige „Pfleger“ ging unmöglich mit ihr um, zog sie an den Ohren oder schlug sie mit der Schippe ins Kreuz um sie vorwärts zu treiben.

 

Das konnten die Mädchen des Schulbauernhofs, die das Schweinchen von klein auf kannten, so nicht über sich oder vielmehr über Hermine ergehen lassen, taten sich zusammen plünderten ihre Spardosen und kauften Hermine frei. Und weil man sich nicht ohne weiteres ein großes deutsches Hausschwein in den Garten stellen kann, fragten sie auf dem Gnadenhof vom Bund Deutscher Tierfreunde in Weeze nach, ob Hermine dort ein neues Zuhause finden würde. Natürlich wurde Hermine im Januar aufgenommen.

 

„Soviel Eigeninitiative der Mädchen finde ich wirklich bewundernswert. Dass sich Kinder in diesem Alter schon mit solchen Dingen beschäftigen und so viel Bewusstsein entwickeln, hat mich sehr beeindruckt“, so Tierheimleiterin Beate Mühlenberg. Hemine ist im zarten Alter von sieben Monaten bereits 100 Kilo schwer. „Das ist völlig normal. Man darf nicht vergessen, dass sie ein Mastschwein ist, also eine extra schnell Gewicht zulegende Züchtung“, so die Tierexpertin vom Bund Deutscher Tierfreunde weiter. Zurzeit ist sie so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund, doch wenn sie erst einmal ausgewachsen ist, wird sie an die 270 Kilogramm wiegen. Ein stolzes Gewicht, das bei der privaten Pflege auch ein wenig Aufmerksamkeit erfordert, da es die Gelenke

belastet. Aber mit einer ausgewogenen Ernährung und etwas Bewegung kann man das gut im Griff halten. Und Hemine bewegt sich gerne. Sie läuft an der Leine, macht Platz und lernt sehr schnell. „Zurzeit machen wir ein Klicker-Training mit ihr. Wir bringen ihr Kommandos bei und belohnen sie mit etwas Süßem. Dabei ertönt der Klicker als Verstärkung. Nach einer Zeit erkennt sie durch den Klicker, was sie gut gemacht hat. Schweine sind sehr intelligente Tiere“, erklärt Beate Mühlenberg.

 

Jetzt sucht die junge Schweinedame Hermine ein neues mastfreies Zuhause. Wer dafür in Frage kommt? Jeder, der aufs Schwein gekommen ist und wie George Clooney ein Herz für die liebenswerten Allesfresser hat. „Ich könnte mir auch sehr gut einen pädagogischen Hof vorstellen, wo autistische Kinder über den Umgang mit Tieren therapiert werden“, sagt die Tierheimleiterin, denn Hermine ist sehr zahm und von Ferkelbeinen an Kinder gewöhnt. „Sie würde sich bestimmt hervorragend in einen solchen Hof einpassen, denn sie liebt es, neue Dinge zu lernen und mag die Beschäftigung.“

 

Selbstverständlich kann man auch eine aktive oder passive Patenschaft oder eine Futterpatenschaft für sie übernehmen. Wer also helfen will, kann sich beim Bund Deutscher Tierfreunde in Kamp-Lintfort unter der Rufnummer 02842/9283213 melden.

Zecken nutzen Katzen als „Transporter“

LennyNicht im Hochsommer, sondern bei Temperaturen zwischen zehn und 25 Grad entwickeln sich Zecken prächtig – also genau jetzt im Frühjahr. Damit steigt auch die Gefahr durch Zecken – nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere Haustiere, warnt der Bund Deutscher Tierfreunde. Wie der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen betont, können manche für Hunde geeignete vorbeugende Mittel für Katzen lebensbedrohlich sein. Zudem sind Katzen zwar vor Zecken besser geschützt, sie stellen jedoch eine größere Übertragungsgefahr für Menschen und besonders Kinder dar.

Zeckenmittel mit dem Wirkstoff Permethrin dürfen bei Katzen nicht angewendet werden, unterstreicht der Bund Deutscher Tierfreunde. Die bei Hunden gut verträgliche Substanz ist für Katzen lebensgefährlich, da sie den Stoff wegen eines Enzymmangels nicht abbauen können. In der Gebrauchsinformation permethrinhaltiger Floh- und Zeckenmittel wird auf diese Unverträglichkeit des Arzneimittels für Katzen hingewiesen.

In Europa ist die Schildzecke, auch „Gemeiner Holzbock“ genannt, die häufigste vorkommende Zeckenart. Und sie leben schon längst nicht mehr nur in Wäldern oder auf Wiesen, sondern haben die Städte erobert. Zecken wurden auch deshalb zum „gefährlichsten Tier Europas“ gewählt. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist beim Menschen die bekannteste durch Zecken übertragene Viruserkrankung. Sie wird durch Viren verursacht, die beim Stich durch infizierte Zecken übertragen werden und das Gehirn befallen können. Die Borreliose oder Lyme-Krankheit ist eine weitere Infektionskrankheit, die bei Menschen, Säugetieren und Vögeln auftreten kann.

Nach einer Studie des Robert-​​Koch-​​Instituts erhöhen Katzen als Haustiere das Risiko für eine Borreliose-​​Infektion mehr als es Hunde tun. Möglicherweise geraten Zecken, die das Haustier trägt, an Kinder, wenn sie mit ihm schmusen. Bereits sieben Prozent der 14– bis 17-Jährigen sind demnach mindestens einmal von einer infizierten Zecke gebissen worden. Eine genaue Übersicht über die Häufigkeit der Erkrankungen bei Haustieren, die durch Zeckenbisse ausgelöst wurden, gibt es nicht, teilt der Bund Deutscher Tierfreunde mit. Man geht jedoch davon aus, dass je nach Region fünf bis zehn Prozent aller Hunde mit Borrelien infiziert sind. Katzen werden anders als Hunde wesentlich seltener durch Zeckenstiche krank. Ein Grund dafür könnte die intensive Fellpflege sein, betont der Bund Deutscher Tierfreunde.

Am besten ist es, Zeckenbisse – also die Übertragung von Krankheiten durch Zecken – durch Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel Tragen körperbedeckender Kleidung, Verwendung von abwehrenden Mitteln und Meiden von Unterholz und hohem Gras zu vermeiden. Auch sollte die Haut auf Zecken abgesucht werden. Menschen können sich zudem zumindest gegen FSME impfen lassen. Für Tiere stehen verschiedene Tierarzneimittel mit lang anhaltender Wirkung zur Abwehr von Zecken zur Verfügung. Der Bund Deutscher Tierfreunde rät zum Besuch eines Tierarztes oder eines Fachgeschäftes mit Beratung.