Ein Umzug ist eine Herausforderung – für Mensch und Tier. Besonders beispielsweise wenn ein Hund, der ländlich gelebt hat, sich auch in der Stadt wohlfühlen soll, braucht es etwas Geduld, um sich neu orientieren zu können. Und Katzen hassen grundsätzlich jede Ortsveränderung – sie sind ortsgebunden. Mit einigen Tricks lässt sich jedoch auch dieses Problem bewältigen. der Bund Deutscher Tierfreunde hat einige Tipps für den Umzug zusammengestellt.
Im Gegensatz zu Katzen kommen Hunde mit einem Umzug besser klar, weil sie sich in erster Linie an ihren Menschen orientieren. Das sieht man auch, wenn man mit seinem Hund verreist, wie schnell er neue, interessante Gerüche aufnimmt und sich seiner fremden Umgebung anpasst. Hauptsache, er darf viel und nahe bei seinem „Herrchen/Frauchen“ sein.
Trotzdem sollte ein Umzug mit Hund gut überlegt sein, weil der Alltag z.B. in einer Stadt meist anders als auf dem Lande abläuft. Sie nehmen die fremden Gerüche, vielen Leute und lauten Geräusche, die ihnen auf ihren täglichen Runden begegnen, aufgrund ihrer hochentwickelten Hör- und Geruchsorgane viel intensiver wahr als wir Menschen. Deshalb kann der tägliche Anmarsch durch die Fußgängerzone oder die Fahrt mit Bus oder Bahn zum Freilauf für Hunde sehr stressig sein.
Allmähliche Gewöhnung an die neuen Umweltreize sind hier erforderlich, damit der Hund schrittweise zu einem gelassenen „Stadthund“ werden kann. Es ist gut, wenn der Hund im Vorfeld schon einige Stadtrundgänge kennenlernen konnte, damit er nicht mehr erschreckt auf das impulsive und enge Gerangel in einer Geschäftsstraße reagiert.
Auf jeden Fall sollte er weiterhin die Möglichkeit haben, sich regelmäßig außerhalb der Stadt auch ohne Leine frei zu bewegen, mit Artgenossen Kontakt haben und körperlich austollen dürfen.
Damit der Hundebesitzer als Mieter keine Probleme mit der Haltung seines Tieres bekommt, muss im Mietvertrag die schriftliche Genehmigung vom Eigentümer für den Miteinzug des Vierbeiners enthalten sein. Um evtl. Schäden an Mietsachen abzudecken, ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung empfehlenswert. Zieht der Hundehalter in eine Eigentumswohnung, muss er auch hier abklären, ob im Haus die übrigen Wohnungsbesitzer der Haltung seines Hundes zustimmen.
Sind die anfänglichen „Stolperfallen“ auf den Weg in eine Stadtwohnung beseitigt, kann der Umzug mit Hund und Gepäck starten.
Von einem Umzug sollten Katzenbesitzer dagegen ihr Tier so wenig wie möglich die kommende Veränderung spüren lassen. Damit das Tier nicht wochenlang hinter dem Schrank sitzt oder gar das alte Zuhause sucht, gibt es ein paar Tricks.
Katzen sind im Gegensatz zu Hunden weniger auf ihren Besitzer bezogen, hängen aber stark an ihrer gewöhnten Umgebung. Sie reagieren oft empfindlich auf Veränderungen – sind zum Beispiel irritiert, wenn ein neues Möbelstück auftaucht oder man umräumt, so Tierpsychologen. Je umfangreicher die Veränderung, desto größer ist der Stress für das Tier. Am unangenehmsten für das Tier ist es, wenn es seiner gewohnten Umgebung ganz beraubt wird und es nicht mehr dort patroulieren und seine Lieblingsplätze aufsuchen kann.
Es kann passieren, dass die Katze plötzlich verhaltensauffällig werde – etwa übermäßig ängstlich, überdreht oder aggressiv. Oder das Gegenteil und sie zieht sich komplett zurück und läuft sogar weg.
Damit ein Ortswechsel möglichst angenehm und stressfrei für eine Katze wird, sollte man langfristig planen und einige Hinweise beachten. Schon während der Vorbereitungszeit sollte das Tier Rückzugsmöglichkeiten haben und von zu viel Hektik verschont werden.
Es dabei wichtig, dem Tier so viel Alltagsroutine wie möglich zu erhalten, also beispielsweise das Futter beibehalten und sie zu den gleichen Zeiten nach draußen zu lassen. Zusätzlich sollte ein Zimmer, in dem sich die Katze viel und gerne aufhält, reserviert werden. Auch die Transportkiste sollte zur Eingewöhnung bereits dort untergebracht werden. So kann sich das Tier daran gewöhnen.
Wenn die Kratzbürste überhaupt nicht in die Box will oder dazu neigt, sich in ihr fürchterlich aufzuregen oder zu toben, kann ein vom Tierarzt verschriebenes Beruhigungsmittel die Lösung sein. Dazu sollte man jedoch einen Tierarzt fragen, denn Medikamente sind eigentlich immer die schlechteste Wahl und es sollte nur im Notfall dazu gegriffen werden. Sanfte Alternative zum herkömmlichen Beruhigungsmittel sind pflanzliche Präparate.
In den neuen vier Wänden, ist es ratsam, die Katze nicht gleich mit allen Räumen in ihrem neuen Reich zu konfrontieren, sondern nach und nach an ihr neues Heim zu gewöhnen. Dadurch kann sie ihr neues Heim langsam und ohne Aufregung erobern. Die gewohnten Sachen sollten mitgenommen und nicht gereinigt werden, denn so sorgen sie für Vertrautheit und erleichtern es dem Tier, sich zu akklimatisieren. Sobald sich die Katze in einem Raum wohlfühlt und sich entspannt und normal verhält, kann man sie nach und nach an den Rest gewöhnen. Das Tier entscheidet dann schon, wann es welchen Raum „erobert“. Ob das gleich bei der ersten Gelegenheit oder erst nach Tagen der Fall ist, entscheidet die Katze je nach Temperament.
Ein bisschen in die Trickkiste zu greifen, um das Tier aus seinem Schneckenhaus zu locken, ist aber in Ordnung. Das kann etwa heißen, sich im noch unbekannten Zimmer hinzustellen und zu versuchen, es mit Hilfe von Spielzeug oder Leckereien anzulocken. Oder in der Wohnung an verschiedenen Stellen Katzenminze zu platzieren: Die löst bei Stubentigern Glücksgefühle aus und kann so dazu beitragen, dass sie sich schneller eingewöhnen, empfehlen Tierärzte.
Mit dem ersten Freigang sollte aber in jedem Fall einige Wochen gewartet werden. Sonst droht die Gefahr, dass das Tier sich auf die Suche nach ihrem alten Revier macht. Berichte über Katze, die oft große Strecken auf der Suche nach ihrem Revier zurückgelegt haben, gibt es immer wieder.
Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.