Archiv für den Monat: April 2025

Mähroboter können Monster sein

Es ist so verführerisch: Wer seinen Rasen nicht alle paar Wochen selbst mähen möchte, entscheidet sich für einen Mähroboter, der die Arbeit erledigt. So praktisch diese Mähroboter sind, sie können zu kleinen Monstern werden, warnte der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort. Für Kleintiere wie Igel können ihre scharfen Klingen gefährlich sein. Der Bund Deutscher Tierfreunde forderte ein Verbot des nächtlichen Einsatzes bei Dunkelheit und in der Dämmerung, da dann besonders Igel aktiv sind. Auch Kinder sollten nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Mährobotern spielen. Grundsätzlich gilt, den Mähroboter nie ohne Aufsicht im Garten oder nachts in Betrieb nehmen

Mähroboter können vor allem für Tiere eine große Gefahr darstellen. Besonders betroffen sind Kleintiere wie Igel und Echsen, aber auch Hunde oder Katzen und sogar Kinder können durch die selbst fahrenden Rasenmäher verletzt werden. Der Grund sind die scharfen Klingen am Unterboden. Mähroboter sind zwar häufig mit Stoß-Sensoren oder optischen Sensoren ausgestattet, die Hindernisse erkennen sollen, diese sind jedoch besonders bei Billigprodukten nicht immer zuverlässig. Vor allem, wenn das vermeintliche Hindernis sehr klein ist.

Nicht nur Igel sind immer wieder Opfer der scharfen Klingen von Mährobotern, auch Echsen, Insekten oder Haustiere können durch die Gartenhelfer verletzt werden. Wer einen Mähroboter anschafft, sollte auf bestimmte Sicherheitsstandards achten, um Gefahren für Tiere und Kinder beim Mähen so gering wie möglich zu halten. So müssen Mähroboter zum Beispiel mit bestimmten Sensoren wie Ultraschall- oder Kollisionssensor ausgestattet sein. Auch ein Hebesensor ist sinnvoll. Einige Geräte verfügen auch über Schürzen, die verhindern sollen, dass der Mähroboter Igel und andere kleine Hindernisse einfach überrollen kann. Mähroboter, die zu 100 Prozent Schutz vor Unfällen mit Tieren bieten, gibt es trotz aller Sicherheitstechnik aber nicht.

Der BDT-Kooperationspartner Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e. V. (Oranienburg) warnte etwa, dass die Geräte oft lautlos arbeiten und Tiere übersehen können, die sich im Gras verstecken. Eine Umfrage unter Tierheimen und Wildtierauffangstationen ergab, dass etwa 30 % der verletzten Igel durch Mähroboter verletzt oder getötet wurden. Dies ist alarmierend, da viele Gartenbesitzer sich der potenziellen Gefahren nicht bewusst sind. Die Igelpopulation ist in 20 Jahren um 50 Prozent geschrumpft. Es kommt regelmäßig bei Tieren zu Schnittverletzungen und grausamen Verstümmelungen, die oft lebensgefährlich sind.  Igel flüchten nicht, sondern rollen sich bei Gefahr ein. Entweder sie verenden nach einem Unfall mit einem Mähroboter gleich, oder sie tragen schwere Verletzungen davon. Leider müssen auch immer wieder Tiere von ihrem Leid erlöst werden.

Erste Städte und Gemeinden wie beispielsweise Köln, Göttingen und jetzt auch Leipzig haben inzwischen den nächtlichen Einsatz verboten. Es drohen in Leipzig Strafen bis zu 50.000 Euro beim Einsatz. Das Verbot gilt ab 30 Minuten vor Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang. Der Bund Deutscher Tierfreunde rief auch andere Regionen dazu auf, den Beispielen zu folgen.

 Tipps für igelfreundliche Gartenpflege

Um sicherzustellen, dass Igel in unseren Gärten geschützt bleiben, gibt es einige einfache Maßnahmen. Grundsätzlich gilt, den Mähroboter nie ohne Aufsicht im Garten in Betrieb nehmen, so die Tierschützer:

– Mähen bei Tageslicht, nicht nachts oder in der Dämmerung: Mähen Sie Ihren Rasen vorzugsweise tagsüber, wenn Igel aktiv sind. So haben sie die Möglichkeit, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

– Höhere Schnitthöhe: Stellen Sie Ihren Mähroboter so ein, dass er das Gras etwas höher lässt. Dies bietet Igeln einen besseren Unterschlupf.

– Sichtkontrolle: Überprüfen Sie vor dem Mähen immer den Bereich auf mögliche Tiere.

 

Fotos: Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e. V. (Oranienburg)

Fasten ist für Hund und Katze keine gute Idee

Es ist noch immer Fastenzeit und einige Tierhalter denken, was für Menschen gut ist, kann meinem Haustier nicht schaden. Für Hund und Katz ist dies jedoch keine gute Idee, gesundheitliche Schäden sind nicht ausgeschlossen. Bekommen Hunde und Katzen zu selten Nahrung, kann dies dazu führen, dass ihr Magen übersäuert. Viele Tiere müssten sich dann sogar übergeben. Bei Haustieren sollte also Fasten mit Bedacht und am besten nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden. Der Bund deutscher Tierfreunde warnt deshalb eindringlich vor den Risiken eines unbegleiteten Versuchs für die Gesundheit der Tiere.

Viele Menschen nutzen die Fastenzeit bis Ostern beispielsweise, um auf Süßigkeiten oder Alkohol zu verzichten. Auch strenges Fasten mit Essensverzicht hat bei Menschen schon seit Jahrhunderten Tradition. Bei manchen Tierhaltern zeigt sich solch ein Fasten-Trend für ihre vierbeinigen Lieblinge ebenfalls.

Wenn Hunde an Magen-Darm-Problemen leiden, ist das Fasten für einen Tag eigentlich kein Problem, bei Katzen kann der Verzicht auf Nahrung tödlich sein. Längeres Fasten mit Verzicht auf Nahrung sollte bei Haustieren auf keinen Fall angewendet werden. Hingegen ist die Nahrungseinschränkung bei übergewichtigen Tieren schon sinnvoll – wenn das Übergewicht tatsächlich an der Ernährung liegt. Zumeist sind jedoch Leckereien und fehlende Bewegung dafür verantwortlich. Tierfreunde sollten sich vor dem Fasten ihres Haustieres in jedem Fall mit dem Tierarzt absprechen.

Ein häufiges Argument von fastenwillligen Tierhaltern: Fastenphasen entsprächen der „natürlichen“ Ernährung von Hunden und Katzen. Die wilden Vorfahren unserer Haustiere hätten schließlich auch längere Zeiträume ohne Futter überbrückt, bis sie ihre nächste Beute erlegten. Unsere Hunde und Katzen haben aber längst einen anderen Stoffwechsel entwickelt, so der Bund deutscher Tierfreunde.

So ist es bisher ernährungswissenschaftlich bei Haustieren nicht belegt, dass Fasten einen reinigenden Effekt auf den Darm hat. Stattdessen kann der Nahrungsentzug zu einer Übersäuerung des Magens führen und somit gesundheitliche Gefahren für unsere Tiere bedeuten. Unsere domestizierten Haustiere haben darüber hinaus mittlerweile einen anderen Stoffwechsel als Wildtiere und selbst Wölfe legen nur unfreiwillig mal einen Fastentag ein. Bei ausreichendem Nahrungsangebot fressen auch sie täglich.

Lediglich wenn Hunde oder Katzen Magen-Darm-Beschwerden haben, zum Beispiel infolge eines Infektes, oder weil sie etwas Falsche gefressen haben, kann eine 24-stündige Nulldiät notwendig sein. Im Falle von Übergewicht, sollten Halter sich mit ihrem Tierarzt absprechen. Dieser kann einen Ernährungsplan entwickeln und Diätfutter empfehlen, welches keine Gefahr für die Gesundheit der Fellfreunde darstellt.

Wer seine Tiere also gesund ernähren will, sollte eine regelmäßige Gabe von hochwertigem Futter dem Fasten vorziehen, da dieses keine nachgewiesenen Vorteile mit sich bringt und den Tieren unter Umständen sogar schaden kann.