Mit Beginn der heißen Tage häufen sich die Berichte über Hunde, die im Auto einen qualvollen Tod durch Hitzschlag erleiden. Der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen appellierte an alle Tierhalter, ihre Hunde auch im gegenwärtigen Achterbahnsommer mit schnellem Wechsel von Sonne und Wolken nicht „nur kurz“ im Auto zurückzulassen. Schon innerhalb von 30 Minuten kann die Temperatur in einem Wagen auf über 50 Grad steigen. Eine Todesfalle für jeden Vierbeiner.
Auch wer den Wagen im Schatten abstellt und das Schiebedach oder ein Fenster einen Spalt offen lässt, gefährdet seinen Hund, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Der Schatten kann schnell „wandern“ und dann steht der Wagen plötzlich in der prallen Sonne. Da Hunde nicht schwitzen können und sich nur Kühlung durch starkes Hecheln verschaffen können, steigt deren Körpertemperatur bei hohen Außentemperaturen sehr schnell an. Die normale Körpertemperatur des Hundes liegt etwa zwischen 37,5 Grad und 39,0 Grad, bereits ab 40 Grad kann es bei Hund schon zu Kreislaufbeschwerden kommen und eine Körpertemperatur ab 43 Grad kann für den Hund lebensbedrohlich sein, so der Bund Deutscher Tierfreunde.
Passanten, die einen bei Hitze in einem Auto eingesperrten Hund beobachten, sollten sofort die Polizei oder die Feuerwehr rufen, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Schnell sollten Zeugen und nach dem Halter gesucht werden. Oft hilft aber nur ein beherztes Eingreifen, wenn der Halter nicht auffindbar ist. Dabei stellt sich die Frage: Darf ich die Scheibe einschlagen, um einen Hund zu retten? Nach Angaben von Juristen ist das nur erlaubt, wenn ein sogenannter „entschuldigender Notstand“ vorliegt. Das ist der Fall, „wenn es dem Hund erkennbar so schlecht geht, dass das Warten auf den Besitzer oder die Polizei eine unmittelbare Gefahr für das Leben des Hundes bedeuten könnte.“ Eindeutige Anzeichen für einen Hitzschlag beim Hund sind laut Bundestierärztekammer: Apathie, starkes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Taumeln oder Krämpfe. Wer eingreift, sollte den Schaden am Fahrzeug so gering wie möglich halten. Es empfiehlt sich in jedem Fall die Situation durch Fotos oder Videos zu dokumentieren.
Als Soforthilfemaßnahme bei einem kollabierten Hund raten einige Tierretter den Hund mit Alkohol einzureiben, der durch die Verdunstung für rasche Abkühlung sorgt. Und natürlich hilft auch Wasser, um den Kreislauf zu stabilisieren. Zudem sollte das Tier auf jeden Fall zu einem Tierarzt gebracht werden.
Der Appell der Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde: Lassen Sie Ihre Tiere auch nicht für kurze Zeit im Wagen, selbst wenn er auf einem schattigen Platz steht oder der Himmel bewölkt ist. Sie können nicht abschätzen, wie plötzlich sich die Wettersituation ändert. Auch kann immer etwas dazwischen kommen und Ihre Besorgungen dauern länger. Besonders ein dunkles Auto heizt sich sehr schnell auf und dies kann einen grausamen qualvollen Tod für Ihren vierbeinigen Liebling bedeuten. Schon seit Beginn des Frühsommers sind in Deutschland mehrere Hunde in Autos grausam verendet. Besonders makaber: Direkt neben einer Tiermesse in Nürnberg starben zwei Hunde wegen Hitze im Auto.
Übrigens: Wer sein Tier eingesperrt der Hitze überlässt, kann nach §17 Tierschutzgesetz zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden. Es droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.