Ein langjähriges Projekt von AGA und dem Bund Deutscher Tierfreunde trägt endlich Früchte: Der Schutz der Meeresschildkröten am Strand der türkischen Stadt Dalyan. Mehr als 650 Meeresschildkrötenschützer und Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben während des 35. International Sea Turtle Symposiums in Dalyan (Türkei) über den Schutz der Meeresschildkröten beraten, diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Für die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. hat Geschäftsführerin Birgit Braun an dem Symposium teilgenommen. Der Bund Deutscher Tierfreunde hatte zusammen mit AGA ein Projekt zur Rettung der Meeresschildskröten in Dalyan durchgeführt.
Dalyan in der Südwesttürkei gehört zu den wichtigsten Nistplätzen der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) im Mittelmeer. Mitte der 1980er Jahre konnte die AGA gemeinsam mit anderen türkischen und internationalen NGOs den Bau eines 600 Bettenhotels am Strand von Dalyan verhindern. Darauf folgte ein mehrjähriges Schutzprojekt, dass die AGA in Zusammenarbeit mit dem Bund deutscher Tierfreunde und der Universität von Pamukkale durchführen konnte. Zusammen mit freiwilligen Helfern wurden die Strände während der Nistsaison geschützt und Aufklärungsarbeit zum Schutz der Meeresschildkröten betrieben. Diese Arbeit hat bis heute Früchte getragen. Der Strand von Dalyan ist zwar immer noch ein beliebtes Touristenziel, aber direkt am Strand wurden keine Hotels gebaut und es gelten strenge Vorschriften für die Nutzung des Strandes durch Touristen.
Mittlerweile konnte die Universität von Pamukkale eine Meeresschildkröten-Rettungsstation (Dekamer) am Strand von Dalyan aufbauen. Geleitet wird diese von Prof. Dr. Yakup Kaska, der bereits mit der AGA und dem BdT zum Schutz der faszinierenden Meeresreptilien im Einsatz war. Im Rahmen des International Sea Turtle Symposiums konnten vier Meeresschildkröten, die in der Rettungsstation Dekamer nach einer Verletzung gesund gepflegt worden waren, wieder ausgewildert werden. Vertreter von Behörden, Touristen, Schulkinder und Journalisten verfolgten das Ereignis und waren fasziniert von den imposanten Schildkröten.