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Selfie-Boom gefährdet Tiere

Ein Selfie mit einem exotischen Tier – für viele Nutzer ein Highlight einer Urlaubsreise – für viele der Tiere das Todesurteil. In jedem Monat werden die sozialen Netzwerke wie Istagram oder Facebook von Fotos mit exotischen Tieren überflutet. In allen Erdteilen von Touristen aufgenommen – besonders in Südostasien, Australien, aber auch in arabischen Ländern wie Marokko. Hinter diesem Foto- und Selfie-Wahn versteckt sich jedoch oft unsägliches Tierleid, so der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort. Die Selfies mit den Tieren verbergen oft eine grausame Wahrheit. Als Freizeitvergnügen missbraucht, werden die Tiere ausgebeutet und misshandelt von der lokalen Tourismusindustrie – manchmal endet diese Tortur sogar mit dem Tod der Tiere.
Der Bund Deutscher Tierfreunde rief jetzt die Nutzer dazu auf, solche Fotos in den Netzwerken mit einem Negativ-Button zu bewerten und die Verbreiter auf das dahinter stehende Tierleid aufmerksam zu machen. Gleichzeitig lobte der Bund Deutscher Tierfreunde die Initiative von Istagram, die als erste Netzwerk auf die Probleme hinweisen. Instagram hat auf Kritik reagiert und einen bislang einzigartigen Warn-Hinweise veröffentlicht. Bei jeder Suche nach dem Hashtag „Name des Tieres + Selfie“ erscheint eine Nachricht, die an die Kehrseite der Medaille erinnert und unverantwortliches Verhalten verurteilt. Außerdem wurde eine spezielle Hilfsseite für den Umgang mit Natur und Tieren eingerichtet. Darin steht: „Pass beispielsweise gut auf, wenn du Geld für die Gelegenheit bezahlst, Fotos mit exotischen Tieren aufzunehmen, da solche Fotos und Videos unter Umständen ein Risiko für gefährdete Tierarten darstellen.“
Wie eine Recherche von National-Geographic zeigt, werden viele der Tiere für die exotischen Fotos extra in freier Wildbahn gefangen. Die Tierschutz-Organisation World Animal Protection schätzt etwa, dass die Zahl der Instagram-Selfies mit wildlebenden Tieren allein in den vergangenen drei Jahren um fast 300 Prozent angestiegen sei.
Die Plattform wirke dabei, so sagen Kritiker, nicht nur als Schaufenster für bisherige Bilder, sondern regt auch immer neue Nutzer dazu an, sich mit Tieren in Szene zu setzen. Durch die belohnende Wirkung von Likes und Kommentaren fühlen sich immer mehr Menschen herausgefordert, besondere Momente am Fließband zu produzieren.
Dem muss entgegengesteuert werden, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Deshalb sollten solche Fotos künftig von den Usern negativ bewertet werden. Oft fristen Nasenbären, Affen, Koalas, Papageien oder manchmal auch junge Tigerbabys ein trostloses Dasein in engen Käfigen, nur unterbrochen von kurzen Ausflügen auf die Schultern oder in die Arme westlicher „Erlebnistouristen“. Viele der Tiere leiden unter der ungesunden Haltung und dem Stress, den die ständige Nähe zu Menschen in der Gefangenschaft auslöst. Zudem werden viele einfach „entsorgt“ wenn sie nicht mehr kindlich und attraktiv wirken.
Also sollte nicht nur das Internet für mehr Schutz für die Tiere eintreten, es ist auch ein Umdenken jedes Users nötig: Hinter jedem Foto mit einem Wildtier einer bedrohten Art steht immer auch ein Mensch, der bereit ist, für dieses Bild Geld auszugeben.

Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V. 

Bewährungsstrafen für Hunde-Züchterinnen wegen Tierquälerei

Beschlagnahme Hunde KäfigVor einem Jahr hat die Tierherberge vom Bund Deutscher Tierfreunde in Kamp-Lintfort 100 der mehr als 200 verwahrloste Hunde aus einer Zucht in Schermbeck aufgenommen und gesund gepflegt. Inzwischen konnten alle vermittlungsfähigen Hunde in neue Familien vermittelt werden. Jetzt das Urteil gegen die beiden Züchterinnen: Die beiden Frauen wurden vom Amtsgericht Wesel zu mehrmonatigen Bewährungsstrafen verurteilt.

Eine 67-Jährige zu zehn Monaten, ihre 38-jährige Tochter zu sechs Monaten Haft, außerdem müssen sie je 30 Sozialstunden ableisten. Das Leid der Rassehunde, vor allem Malteser, sei erheblich gewesen, stellte das Gericht nach Angaben einer Sprecherin fest. Die Züchterinnen hätten laut Tierschutzgesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden können. Tierschützer hätten sich eine härtere und damit abschreckendere Bestrafung gewünscht.
Die Frauen hätten sich um eine professionelle Versorgung der Tiere kümmern müssen, stellte das Gericht nach Angaben der Sprecherin fest. Zu der Situation war es nach Angaben der Frauen vor Gericht durch eine Krankheit der Mutter gekommen. Danach seien sie überfordert gewesen. Das Veterinäramt hatte die Zucht zwar regelmäßig kontrolliert. Einmal hatten Kontrolleure auch den zu hohen Bestand an Tieren beanstandet. Aber erst beim Durchsuchungsbeschluss wurden im Privathaus 175 weitere Hunde entdeckt. Durch das verdreckte und verfilzte Fell hätten sich die kleinen Hunde kaum noch bewegen können, daneben litten die Tiere an Tumorerkrankungen, Augenentzündungen oder konnten wegen des entzündeten Zahnfleisches nicht fressen, stellten die Richter fest. Zugelassen war der Zuchtbetrieb nur für 80 Tiere.
nachherDie Beschlagnahme und die Aufnahme der Hunde – zumeist Malteser – hatte die BDT-Tierherberge in Kamp-Lintfort wie die anderen beteiligten Tierheime an den Rand der Belastbarkeit gebracht. Die Hunde mussten tierärztlich behandelt und geschoren werden. Dann wurden sie über Wochen aufgepäppelt und später erfolgreich an tierliebe Familien vermittelt.

Steinzeit-Demo gegen Pelz vor der Berliner Fashion-Week

Tierschutzdemo BerlinFür Aufsehen sorgte eine Demonstration des Deutschen Tierschutzbüro e.V. vor der „Berlin Fashion Week“. Unter dem Motto „Pelz gehört in die Steinzeit, nicht auf den Laufsteg“ demonstrierten die Tierschützer, als Steinzeitmenschen verkleidet vor dem Eingang der „Berlin Fashion Week“ gegen die Präsentation von echtem Pelz.

„Pelz gehört in die Steinzeit, nicht auf den Laufsteg“ unter diesem Motto demonstrierten die Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüro e.V. vor der „Berlin Fashion Week“. Als Steinzeitmenschen verkleidet machten sie auf das sinnlose Leiden und Sterben von Millionen Tieren für die Modeindustrie aufmerksam.

Allein in der EU werden jährlich über 32 Millionen Füchse und Nerze gezüchtet, um sie nach wenigen Lebensmonaten zu töten und zu häuten. Ihr kurzes Dasein fristen die empfindlichen Wildtiere in winzigen Drahtgitterkäfigen, die ihnen das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen unmöglich machen. Viele der Tiere leiden daher an Verhaltensstörungen, wie Selbstverstümmelung oder Kannibalismus. Zur sogenannten Erntezeit im November werden sie mit einem Stromschlag oder in einer selbst gebauten Gaskammer getötet. Ein Todeskampf von mehreren Minuten ist dabei normal.

Notwendig ist diese Tierquälerei nicht, denn synthetische Materialien isolieren und wärmen viel besser als echter Pelz. „Die Tiere sterben einzig für die Eitelkeit der Träger“, resümiert Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros.

Die heutige Demonstration der Tierschutzaktivisten vor der Berlin Fashion Week sorgte bei Besuchern und Passanten für Aufsehen. Mit der Resonanz ist Peifer sehr zufrieden: „Die Reaktionen waren durchweg positiv.“ Kein Wunder, lehnen doch mittlerweile über 80% der Bevölkerung echten Pelz ab.